Hintergrund zu Pachisi

Pachisi (Hindi, sprich: Patschisi, fünfundzwanzig) ist mit Sicherheit eines jener Spiele, auf der die "Spielkultur" Europas aufgebaut ist. Selbst heute noch ist es das meistgespielte Laufspiel der Welt, vor allem in seinem Herkunftsland Indien.

Den ältesten Hinweis kann man in einem Buch von Thomas Hyde De Ludis Orientalibus aus dem Jahre 1694 finden. Daraus kann man durchaus schlussfolgern, dass das Spiel von englischen Reisenden nach Europa gebracht wurde.

In Delhi, Allahabad und Agra hat man in den Palästen große Spielpläne aus Marmor gefunden, die darauf schließen lassen, dass mit lebenden Figuren gespielt wurde.
Heutzutage besteht der kreuzförmige Spielplan meist aus Stoff. "Gewürfelt" wurde früher meist mit 6 Kaurimuscheln und man zählte die nach oben zeigenden Öffnungen. Falls keine dieser Öffnungen nach oben zeigte, galt dies als der beste Wurf und zählte 25 Punkte. Daher stammt auch der Name, denn auf Hindi heißt 25 eben Pachisi.

Die Spielregeln des Pachisi ähneln dem des Mensch ärgere dich nicht. Allerdings spielen nur zwei Parteien gegeneinander. Es gibt allerdings gravierende Unterschiede zu jenem urdeutschen Spiel .

So gibt es zum Beispiel auf dem Brett Felder, auf denen man nicht geschlagen werden darf. Außerdem bilden zwei Figuren einer Farbe eine Art Blockade. Sitzen gar zwei Figuren auf einem Feld, so kann man diese gemeinsam ziehen.

Viele glauben, dass das Spiel Pachisi eine ungeheure fernöstliche Symbolik widerspiegelt. Menschen werden "geboren" indem sie von einem Zentrum aus beginnen, ziehen in die Welt hinaus (fahren in verschiedenen Richtungen um die Erde) um schließlich wieder an ihrem Geburtsort an zu kommen. Widerfährt einem unterwegs ein großes Unglück und man stirbt (wird also geschlagen), so muss man wiedergeboren werden. Erreicht man schließlich das Ziel, ist man im Paradies angelangt und benötigt nun keinerlei Reinkarnation mehr.

Quelle [lexikon.freenet.de]

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